604 Meter ragt der Preikestolen in die Höhe. Geformt von Gletschereis ist die Felskanzel ein Wunderwerk der Natur. Und das fast vor den Toren Stavangers. Gerade mal 60 Kilometer sind es von der Innenstadt bis zur Preikestolen Fjellstue. Luftlinie sind es sogar nur 25 Kilometer.
Im Sommer wird Stavanger zudem direkt aus Deutschland angeflogen. Lufthansa Cityline brachte uns im letzten Jahr ab Frankfurt direkt nach Stavanger. Ein ideales Ziel also auch mal für einen Spontantrip.
- Hier gibt’s Inspiration für die eigene Reise: Unsere Norwegen Rundreise
Leider ist der Preikestolen kein Geheimtipp mehr. So zieht es Jahr für Jahr, vor allem im Sommer, tausende Touristen auf die Felskanzel. Wer also von einem einsamen Ort träumt, sollte nicht enttäuscht sein, wenn er vor Ort auf ziemlich viele andere Touristen treffen wird.
Nichtsdestotrotz lohnt der Besuch des Preikestolens. Es ist einfach ein unbeschreibliches Gefühl so hoch oben über dem Lysefjord zu stehen. Es erfordert allerdings einen gewissen Mut, sich an die Felskante heranzurobben, um einen Blick über die Abbruchkante zu werfen.
Die Wanderung zum Preikestolen
Die Wanderung zum Preikestolen ist vergleichsweise einfach. Das ist sicherlich auch ein Grund, weshalb dort verhältnismäßig viel los ist.
Ab der Fjellstue führt ein Weg zu Beginn steil nach oben. Die Steigung lässt aber schnell nach und ab dann ist es ein leichtes Auf und Ab. Der Weg ist gut ausgebaut: Steine sind wie Treppen aufbereitet und morastiges Gebiet wurde überbrückt.

Auf dem Weg zur Felskanzel
Ein sicheres Gefühl verleihen auch die Stahlketten, die an besonders steilen Abgründen entlang des Weges angebracht sind.

Die Aussicht während der Wanderung
Nach knapp 1,5 Stunden und einem letzten kurzen Aufstieg erreicht man ihn, den Preikestolen. Man kann ihn anfangs nur erahnen. Denn um ihn wirklich zu sehen, muss man entlang des Abgrund noch etwas nach rechts laufen. Der Blick hier verspricht aber schon erstes Adrenalin in den Adern.

Kurz vor dem Preikestolen
Und dann, wenn man auf ihm steht, den Blick in die Ferne schweifen lässt und weiß, dass es in wenigen Schritten 600 Meter abwärts geht. Das ist ein Gefühl, das man ähnlich der Trolltunga, nur schwer beschreiben kann. Man muss es einfach selbst erlebt haben!

Die Felskanzel von oben
Unser Aufstieg
Als wir Anfang September zum Preikestolen unterwegs waren, kamen wir erst spät am Nachmittag an. Wir waren direkt nach unserer Landung in Stavanger aufgebrochen und unternahmen die Wanderung noch am selben Tag.
An unserer Unterkunft erkundigten wir uns nach der Dauer und dem spätmöglichsten Start, um sicher in der Helligkeit hin und zurückwandern zu können. Gerade rechtzeitig machten wir uns noch auf den Weg.
Viele Touristen kamen uns daher bereits entgegen. Auch zogen einige Regenwolken auf, was sicherlich dazu beitrug, dass später am Preikestolen nicht mehr ganz so viel los war.

Blick auf den Preikestolen
Übernachten in der Nähe
Am Start des Wanderwegs gibt es zwei Unterkünfte. Das ist zum einen das Hotel Preikestolen Fjellstue und zum anderen das Hostel Preikestolenhytta. Die Preise sind sehr unterschiedlich und wir haben uns für die günstigere Variante Preikestolenhytta entschieden.

Blick auf die Unterkünfte
Die Unterkunft ist sehr zweckmäßig ausgestattet. Heißt, man hat Platz zum Schlafen und für mehr reicht es fast nicht. Wer also mit Koffer reist (so wie wir) muss diese geschlossen in die Ecke stellen und sie auf dem Bett öffnen. Also lieber einen Rucksack nutzen ;-)
Wir waren zwei Nächte in der Preikestolenhytta und haben die Zeit dort sehr genossen. Neben der Preikestolen Wanderung kann man dort noch einige andere Wanderungen unternehmen. Auch das Frühstück, das im Hotel Preikestolen Fjellstue serviert wird, ist sehr lecker.
Was kosten die Unterkünfte?
Wir haben mal unsere Anfrage und die Antwort dazu rausgekramt, um euch eine Übersicht über die verschiedene Preise geben zu können. Die Preise sind pro Nacht inklusive Frühstück und Bettwäsche:
- Twin room on the lake side and private bathroom in the Mountain lodge for 1495 NOK
- Double room (double bed) with private bathroom in the Mountain lodge for 1595 NOK
At Preikestolen Hostel (Preikestolhytta):
- Small 2-bedded room in the Youth hostel (bunk bed and shared bathroom) for 760 NOK
- Bigger 2-bedded room with view in the Youth hostel (2 single beds and shared bathroom) for 960 NOK
- Beds in the dormitory (Vatnegården) for 320 NOK per bed.
Als Mitglied des DNT erhält man 20% Nachlass auf die beiden Unterkünfte. Eine Buchung ist nur über deren Website möglich.
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Tolle Bilder! Wie seid Ihr denn nach da oben, oberhalb des Preikestolen, gekommen? Da führt aber kein offizieller Weg hin, oder?
Hey Sabine,
vielen Dank! Ich weiß nicht, ob der Weg offiziell ist. Ich meine aber, er wäre gekennzeichnet gewesen. Auf dem Bild in Google Maps kann man anhand der Menschen im Hintergrund ganz gut erkennen, wo auch wir aufgestiegen sind: https://goo.gl/yyJTtc
Viele Grüße
Christian
Hallo Sabine und Christian,
der Weg ist sogar offiziell. Es gibt nämlich zwei Wege zur Felskanzel, den Panoramaweg und den Hill Top Weg, der von oben an den Preikestolen heran führt. Die Weggabelung befindet sich auf dem Felsplateau etwa 20 Minuten vor Erreichen der Kanzel. Es gibt da einen Wegweiser (gab es zumindest noch 2013), allerdings achtet man nicht so recht drauf, weil man der Masse folgt und natürlich auf den Lysefjord zuhält.
Liebe Grüße,
Nicole
P.S.: Wirklich tolle Bilder und schöner Bericht, danke!
Hallo Nicole,
vielen Dank für den Hinweis zum Weg und das Kompliment zu den Bildern :)
Viele Grüße
Christian
Der Preikestolen war definitiv ein Highlight auf meiner Norwegenreise im letzten Jahr. Ich bin mit der Bahn von Oslo mit einem Zwischenstop in Kristiansand dorthin gefahren. Die Bahnstrecke kann ich auch sehr empfehlen, man fährt durch wirklich tolle Landschaften.
Als Wanderanfänger fand ich den Aufstieg damals gar nicht so leicht, aber ich hatte damals zB. noch nicht mal Wanderschuhe.
Vermutlich ist es deshalb auch so wahnsinnig voll, weil man die Strecke auch als Nicht-Wanderer gut schaffen kann. ;)
Danke für die Empfehlung zur Bahnstrecke! Wir sind bisher immer viel Mietwagen gefahren, sodass uns die schönen Bahnstrecken noch gar nicht aufgefallen sind :)